Ich hab mir in den letzten Tagen immer wieder diverse Artikel durchgelesen und fragte mich natürlich auch selbst, wie ich dazu stehe.
Ich liebte schon immer Kinder, besonders zu Zeiten, wo ich selbst keine hatte. Dann kam mein Mann und mit ihm meine drei Teilzeitkinder. Ich habe mich um sie gekümmert, für sie gesorgt, Geschichten gelesen und Tränen getrocknet.
Warum? Ich hab es gern getan.
Ziemlich schnell lernte ich eine bittere Lektion, dass liebevolle Aufmerksamkeit oftmals nicht erwünscht ist. Das irritierte mich, denn immerhin schenkte ich ihnen viel meiner freien Zeit. Es waren allerdings nie die Kinder, die kritisierten, sondern immer nur Erwachsene.
Meine ersten zwei Söhne kamen sehr schnell hintereinander auf die Welt, es war keine leichte Zeit. Oft fühlte ich mich zwischen den diversen Bedürfnissen hin und hergerissen, denn es waren nur Fremdbedürfnisse. Und trotzdem, ich spürte, es ist noch nicht vollkommen und wünschte mir immer mehr ein drittes Kind.
Ich will nicht behaupten, dass es einfacher wurde 😉
Das Thema Schule hatte ich völlig unterschätzt, unser jüngstes Kind ist ein Wildfang, wir hatten Ehekrisen, dazu stellte mein Umfeld unterschwellig auch noch die Frage, warum ich nicht alles im Griff hab, ich sei doch den ganzen Tag zuhause.
Dass ich viele Termine hatte durch Therapie oder anderer Gespräche nahm keiner wahr oder die wenigsten wissen, was dies bedeutet.
Unser ältester Sohn ist Autist, der zweiter zeitweilig auffällig durch die Hochbegabtenproblematik, der Jüngste hat eine Sprachstörung.
Viele Baustellen, die Zeit und Energie fressen,für mich als Frau bleibt da sehr wenig übrig.
Trotzdem begann ich wieder zu arbeiten und tu es wirklich gern, nur merke ich immer wieder wie wenig eigentlich eine arbeitende Frau ins System passt. Die Kita Öffnungszeiten passen gar nicht zu meinen Arbeitszeiten und wenn eins der Kinder krank ist, werde ich im Spagat zerrissen, zwischen Job und Familie. Natürlich kann man sich auch krank schreiben lassen…….kann man, aber in einem 4 Mann Betrieb müssen das immer andere ausbaden.
Wir Frauen müssen heute soviel leisten und Fremderwartungen erfüllen, dass die Erschöpfung sie von ihren Kindern entfernt.
Dadurch ist es kein Wunder, wenn einige Frauen die Mutterschaft bereuen, weil sie so wenig sie selbst sind. Anstatt sie zu verurteilen, fragt nach den Gründen. Sie lieben ihre Kinder, sie mögen aber das Mutterdasein nicht.
Früher hatten Mütter Unterstützung durch ihre Familien. Ich selbst wuchs bei meiner Tante auf, zumindest tagsüber, da meine Mutter, völlig untypisch zu der Zeit, arbeiten ging. Heute ist die Familie weit verstreut, evtl gibt es Freunde, die in Notfällen einspringen oder auch nicht, weil sie selbst keine Kapazität mehr besitzen.
Vielleicht……wäre es einfacher, wenn wir Mütter nicht immer perfekt sein müssten…. weder für uns noch für andere, denn für unsere Kinder sind wir sowieso perfekt, immer und überall