C L O S E D

Ich hab die letzten Monate immer weniger geschrieben und es ist einfach so, ich hab viele Hobbys, viele Kinder, viele Verpflichtungen  und wenig Zeit.
Deshalb verabschiede ich mich zunächst von meinem Blog, vielleicht gibt es ein Wiedersehen, vielleicht auch nicht 😉

Danke für das Lesen!

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Lange nichts von mir gelesen oder wie sich Urlaub anfühlt ;-)

Die letzten Monaten waren voll, sehr voll und die Zeit zum Schreiben fehlte, leider!
Dazu kam, ich war faul, ich fuhr nämlich nicht mit den Öffis zur Arbeit (und die Zeit nutzte ich immer zum Schreiben), sondern mit dem Auto. ABER, ich war nicht nur faul, ich hab einen Teil meiner Freizeit in Trainingseinheiten investiert.

Seit letztem Dienstag hab ich allerdings so richtig Urlaub, nicht weit von zuhause aber im Kinderhotel.
Die ersten Worte, die ich morgens höre von meinem knapp 4 jährigen sind:

„Maamaaaa darf ich zur Kinderbetreuung?“

Urlaub läuft 😉

Natürlich hab ich mir die Zeit für Urlaub hart erkämpft, bei meinem Job musste ich durch Urlaub und Krankheit mehr arbeiten, kurz vor den Ferien wollten wieder alle noch Gesprächstermine oder man musste an diversen Sommerfest und Verabschiedungsfeiern teilnehmen, das läppert sich bei drei Kindern.
Die erste Ferienwohnung verbrachte ich damit meine Nerven zu sammeln bzw. das, was noch übrig war.

Kurz vor unserer Abfahrt schaffte es ein Fachmann für Brillenoptik noch die Brille unseres Ältesten komplett zu ruinieren, das hätten wir auch allein geschaff😂

Nach langem hin und her bekam Herr Selbst&Ständig den Filialleiter dazu uns die Brille zu ersetzten und uns in der Urlaub zu schicken. Gestern kam sie dann an….. Brillengestell mit einem Glas, denn das andere können wir ja aus der alten Brille nehmen, schade nur, dass heute kein Optiker geöffnet hat 😉

Aber ich will nicht undankbar sein, immerhin haben wir ab morgen wieder eine taugliche Brille, dennoch werde ich wohl nach der Geschichte nicht noch weiter Kunde dort sein.

Außerdem will ich im Urlaub entspannen und mich nicht ärgern 🙂

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Fuhrparkerweiterung bzw update

Ich nähe schon seit vielen Jahren und nicht nur als Hobby, ich hab das sogar gelernt 😉

Als meine Eltern begriffen, dass meine Gymnasiallaufbahn sich nicht ganz so störungsfrei entwickelte wie ursprünglich angenommen (3 Fünfer im Halbjahreszeugnis der 9. Klasse lassen sich einfach gar nicht mehr schön reden^^), musste ein Plan B her.
Die Fünfer verwandelten sich zwar alle in Vierer oder Dreier, aber allen Beteiligten war klar, dass sowas auf Dauer einfach keinen Spaß macht.

Mein Berufswunsch stand schon in der 5. Klasse fest: ich wollte Modedesignerin werden!

Der Gedanke ans Studium wurde feierlich unter Tränen zu Grabe getragen…..

Auch wenn mein Stiefvater und ich so unsere Differenzen hatten, war es doch er, der den entscheidenden Impuls in die richtige Richtung gab.

Wir suchten einen Weg und fanden ihn:
Nach der 10. Klasse verließ ich mit einem passablen Zeugnis das Gymnasium und ich bin meiner Englischlehrerin sehr dankbar für die extrem wohlwollende 4 😉

Ich began eine schulische Ausbildung zur Damenschneiderin, hängte danach noch ein Jahr Fachabitur in Textiltechnik und Bekleidung an und bestand die Zugangsprüfung an der Modeschule Stuttgart. Diese besuchte ich weitere zwei Jahre bis ich mich ins aktive Berufsleben stürzte.

Es gab Zeiten, da nähte ich privat gar nicht mehr und hatte jahrelang eine gemeine Nähsperre. Kurz nach der Geburt meines dritten Sohnes, löste sich diese Blockade und ich nähe meinen Jungs gern Buntes, was man in Geschäften nicht bekommt.
Jede Jungsmama wird das verstehen können, irgendwann hängt einem das ewige Dunkelblau, Khaki und Erdtöne zum Hals raus.

Letztes Jahr wollte ich dann unbedingt eine Coverlock, da ich (leider) ein sparsamer Mensch bin, entschied ich mich für die Elna 444 und erwischte sofort ein Montagsmodell welches nach 4 Wochen und 2 Reparaturen wieder zum Händler wanderte. Das zweite Modell war besser, zickte aber trotzdem so regelmäßig wie die meisten Frauen einmal im Monat 😇

Richtig glücklich waren wir nie zusammen, es war eher eine Zweckehe und ich schielte immer wieder zu anderen Exemplaren.

Heute war es soweit, nach reiflicher Überlegung gab ich sie zur Adoption frei und nahm ein neues Baby(lock) mit.

Ich bin gespannt wie sie sich einlebt. Im Testbetriebt lieferte sie tolle Ergebnisse und die Handhabung hat mich überzeugt.

Ich bin gespannt!

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Muttertag

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Meine Mutter besitzt seit ich denken kann einen kleinen Setzkasten, da fanden die schönsten Muttertagsgeschenke ihren Platz. Ich hab mich immer daran erfreut, vielleicht sogar mehr als meine Mutter selbst. Da gab es daumennagelgroße Glasvögelchen, denen ich Wellensittichfedern an den Schwanz klebte oder das in einen Miniblumentopf eingegipste Aststück, dem ich in liebevoller Kleinarbeit selbstgemachte Blätter aus Fimo anklebte und gerollte, rote Rosen. Ich war ein kreatives Kind und meine Mutter freute sich (zumindest hatte ich das Gefühl  😉 )

Heute bekam ich auch lauter Werke meiner drei Jungs, der Jüngste bemalte einen Fächer, der mittlere pflanzte eine rote Geranie in einen selbstgestalteten Blumentopf, mein Großer ließ sein Geschenk im Taxi liegen und zauberte noch schnell ein Bild für mich.
Eigentlich sind die drei aufgeregter als ich.

Muttertag, eigentlich eine Farce, 364 Tage im Jahr sind wir für viele der Fussabtreter der Nation, nur ein Tag der Würdigung. Überall lese ich heute „an all die wunderbaren Mütter da draußen!“
Morgen ist der Spuk vorbei und wir sind wieder die Horrorkollegin, die keine Leistung bring, die Frau, die sich zuviel und dann auch wieder zu wenig um ihre Kinder kümmert.
Aber HEUTE, HEUTE dürfen wir uns mal großartig fühlen, damit wir wiedet 364 Tage aushalten, im Schaltjahr natürlich noch einen mehr.

Warum werden Mütter im Gegensatz zu Vätern so wenig gemocht?!

Ich muss da auch ehrlich sein, ich mag auch viele Mütter nicht, aber ich mag auch viele Frauen nicht. Frauen stellen sich gegenseitig gern bloß, führen den ewigen Krieg untereinander, wer nun die Bessere ist. Und genau deshalb sind wir auch eine Horde Nestbeschmutzer, wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass wir uns gegenseitig ans Bein pinkeln, natürlich nur höflich süffisant.

Warum ist das eigentlich so?

In unserer Gesellschaft ist alles neu und ich bemerke, dass viele Frauen/Mütter ihren Platz nicht finden. Sie gleiten orientierungslos durch den Alttag, such in Büchern wie „jedes Kind kann schlafen lernen“ nach Lösungen für ihre Unsicherheiten.
Wo ist die tatsächlich souveräne Frau/Mutter? Und was ist das überhaupt!?

Vielleicht entdecken wir ab heute lieber uns selbst, als uns immer wieder unsere Fehler vorzuhalten, suchen uns selbst und die Dinge mit denen wir uns ganz fühlen.
Vielleicht sagen wir ab heute lieber etwas Nettes zu unserem Gegenüber als ihn zu kritisieren.
Vielleicht bieten wir mehr Hilfe an und spenden Trost…..

……wer, außer uns, weiß, wie sehr wir das brauchen!

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Regretting motherhood

Ich hab mir in den letzten Tagen immer wieder diverse Artikel durchgelesen und fragte mich natürlich auch selbst, wie ich dazu stehe.

Ich liebte schon immer Kinder, besonders zu Zeiten, wo ich selbst keine hatte. Dann kam mein Mann und mit ihm meine drei Teilzeitkinder. Ich habe mich um sie gekümmert, für sie gesorgt, Geschichten gelesen und Tränen getrocknet.
Warum? Ich hab es gern getan.

Ziemlich schnell lernte ich eine bittere Lektion, dass liebevolle Aufmerksamkeit oftmals nicht erwünscht ist. Das irritierte mich, denn immerhin schenkte ich ihnen viel meiner freien Zeit. Es waren allerdings nie die Kinder, die kritisierten, sondern immer nur Erwachsene.

Meine ersten zwei Söhne kamen sehr schnell hintereinander auf die Welt, es war keine leichte Zeit. Oft fühlte ich mich zwischen den diversen Bedürfnissen hin und hergerissen, denn es waren nur Fremdbedürfnisse. Und trotzdem, ich spürte, es ist noch nicht vollkommen und wünschte mir immer mehr ein drittes Kind.

Ich will nicht behaupten, dass es einfacher wurde 😉

Das Thema Schule hatte ich völlig unterschätzt, unser jüngstes Kind ist ein Wildfang, wir hatten Ehekrisen, dazu stellte mein Umfeld unterschwellig auch noch die Frage, warum ich nicht alles im Griff hab, ich sei doch den ganzen Tag zuhause.
Dass ich viele Termine hatte durch Therapie oder anderer Gespräche nahm keiner wahr oder die wenigsten wissen, was dies bedeutet.
Unser ältester Sohn ist Autist, der zweiter zeitweilig auffällig durch die Hochbegabtenproblematik, der Jüngste hat eine Sprachstörung.
Viele Baustellen, die Zeit und Energie fressen,für mich als Frau bleibt da sehr wenig übrig.
Trotzdem begann ich wieder zu arbeiten und tu es wirklich gern, nur merke ich immer wieder wie wenig eigentlich eine arbeitende Frau ins System passt. Die Kita Öffnungszeiten passen gar nicht zu meinen Arbeitszeiten und wenn eins der Kinder krank ist, werde ich im Spagat zerrissen, zwischen Job und Familie. Natürlich kann man sich auch krank schreiben lassen…….kann man, aber in einem 4 Mann Betrieb müssen das immer andere ausbaden.

Wir Frauen müssen heute soviel leisten und Fremderwartungen erfüllen, dass die Erschöpfung sie von ihren Kindern entfernt.
Dadurch ist es kein Wunder, wenn einige Frauen die Mutterschaft bereuen, weil sie so wenig sie selbst sind. Anstatt sie zu verurteilen, fragt nach den Gründen. Sie lieben ihre Kinder, sie mögen aber das Mutterdasein nicht.
Früher hatten Mütter Unterstützung durch ihre Familien. Ich selbst wuchs bei meiner Tante auf, zumindest tagsüber, da meine Mutter, völlig untypisch zu der Zeit, arbeiten ging. Heute ist die Familie weit verstreut, evtl gibt es Freunde, die in Notfällen einspringen oder auch nicht, weil sie selbst keine Kapazität mehr besitzen.

Vielleicht……wäre es einfacher, wenn wir Mütter nicht immer perfekt sein müssten…. weder für uns noch für andere, denn für unsere Kinder sind wir sowieso perfekt, immer und überall

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Schockzustand

Schockzustand.

Es war neblig, mal wieder fuhr ich zum 13. mal nach Vogtareuth in die Tagesklinik der Neuropädiatrie, diesmal mit unserer ganzen Familie und nicht wie die letzten Tage allein mit Tristan.

Seit er ca 3 Jahre alt war, machte ich mir Sorgen um seine Sprachentwicklung, mein Mann und Freunde beruhigten mich immer wieder, ja bis zu dem Zeitpunkt an dem ich Tristan zur Entwicklungsdiagnostik anmeldete. 12 Tage Therapie und Testungen hatten wir hinter uns und heute endlich das Ergebnis, das Abschlussgespräch mit der Ärztin.  Ich war mir sicher mit einer Adhs Diagnose nach Hause zu gehen, die Tristans Unruhe erklären würde, nicht toll aber machbar, so schien es mir.
Eigentlich sollte nur 2 Wochen getestet werden, sie benötigten drei weitere Tage, warum wusste ich noch nicht.
Während unsere beiden Jungs betreut wurden, durften wir im Zimmer der Ärztin Platz nehmen. Frau Dr. Lübbig selbst wirkte unsicher, warum wurde mir während des Gesprächs klar. Sie begann zu erzählen, ich hörte Worte wie tiefgreifende Entwicklungsstörung, Sprache auf dem Niveau eines 2.5 Jahre alten Kindes………. AUTISMUS!?!
Hatte sie gerade Autismus gesagt?
Mein Kind ist doch kein Autist?! Er lächelt mich an und kuschelt so friedlich. Ja er spielt gern allein……wie ich früher auch.
Ich hatte das Bild von Raymond Babbit  (Dustin Hoffmann in Rainman) im Kopf, ich wusste nichts über Autismus. So war doch mein Sohn nicht, sie mussten sich geirrt haben…..

Irgendwie verließen wir die Klinik, stiegen in das Auto und ich fuhr los, mittlerweile schien die Sonne, der Nebel war nun in meinem Kopf. Nach 10 Minuten bleib ich mit Warnblinklicht am Strassenrand stehen, fing an zu schreien und zu heulen, konnte nicht mehr aufhören. Den Rest der Strecke fuhr mein Mann.
Ich brauchte fast zwei Jahre, um diesen Schock zu verarbeiten. In dieser Zeit wurde ich als Mutter neu geboren, als eine bessere. Ich lernte zu sehen, wer meine Kinder wirklich sind. Ich wählte Therapien und Therapeuten aus, die zu uns passten. Ich glaubte, den Ärzten nicht, was sie mir über mein Kind erzählten.

Ich glaubte nur an eines, an mein Kind!

Zwei Jahre nach der Diagnose wurde Tristan mit knapp 6 Jahren eingeschult, er hatte seine Defizite aufgeholt, seine Sprachverständnisstörung überwunden.  2 Jahre voll mit Therapien und Erfolgen.
Seit dieser Zeit nehme ich nichts mehr als selbstverständlich wahr.

….

Wir waren darauf nicht vorbereitet. Ich hatte Christina monatelang beruhigt, daß Tristans leichte Auffälligkeiten entweder nicht so schlimm, oder schnell therapierbar sind.
Ich saß lächelnd und entspannt mit Christina im Sprechzimmer und hörte der jungen, engagierten Ärztin zu, die von Minute zu Minute ernster wurde.
Sie sprach von unterdurchschnittlichen Testerebnissen bei unserem intelligenten, wachen Kind. Der immer schnell war in allem … Motorik, Auffassungsgabe, Sprache  …. Sprache. Und dann fielen die Worte … „tiefgreifende Entwicklungsstörung“. Sie schlugen wie die flache Seite eines Stahlspatens gegen mein Gesicht.
Danach war nichts mehr wie vorher. Wie immer in meinem Leben, wenn wirklich wichtige Dinge passieren, hörte ich trotz Fassungslosigkeit zuende zu, nahm  Empfehlungen für weiterführende  Diagnostik und Therapie entgegen und versuchte, Struktur und Ausblick inmitten der Betroffenheit zu finden. Aber alles von nun war surreal, unvorbereitet und jeden Tag anders.
Die nächste Station war eine Fachklinik in München für Autismus,  die den Verdacht auf tiefgreifende Entwicklungsstörung bestätigt und uns endgültig in die Welt der Autismusbetroffenen geworfen hat.
Dieselbe Klinik hat uns einige Zeit später belächelt und aufklären wollen, als wir im Rahmen der Schuleignungstests ihre Förderschulempfehlung abgelehnt haben, weil unsere und ihre „sachliche“ Wahrnehmung von Tristan nicht übereinanderzubringen war. Wir sind unserer eigenen Verantwortung und unserem Gefühl entgegen ihres klaren Rates gefolgt,  und Tristan wird nach diesem Schuljahr als einer der besten Schüler einer Regelgrundschule aufs Gymnasium gehen.

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Erbsenzählerrei und Authentizität

Ich bin immer wieder erstaunt von Menschen, die sehr gebildet und eloquent erscheinen, wenn diese sich dann an Banalitäten krallen als wäre es die letzte Eisscholle vor dem Äquator.

Heute morgen schrieb ich mal wieder in meinem blog, ich war kurz vorher aufgeweckt worden, nachdem ich (wieder einmal) viel zu spät im Bett war, hatte eine nicht wohlriechende Windel gewechselt und dämmerte über meinem Kaffee und Handy dahin. Schrieb immer wieder was, das Haus erwachte zum Leben und kurze Zeit später tobten der Mopp meine Kinder um mich. Ich schrieb tapfer weiter 😜

Immerhin bin ich es gewohnt unter widrigen Umständen zu schreiben, dabei zählt für mich der Inhalt. Grammatik und Schreibfehler kommen durchaus vor und ich toleriere sie, sie passen zu mir und meinem Leben. Außerdem besitze ich nicht die Zeit alles 5x Korrektur zu lesen und auch nicht das Geld, um einen Lektor zu beschäftigen. Ich schreibe kein Buch und keiner bezahlt mich für meine Beiträge.
Meinen blog quetsche ich in den Alltag zwischen drei Kinder, die zusätzliche features mitbringen wie Autismus, Hochbegabung und Sprachstörung, meinem Halbtagsjob und diversen anderen Terminen.

Und bevor jemand denkt, ich jammere, weit gefehlt! So sieht mein Leben aus und die meiste Zeit bin ich glücklich und zufrieden, Sorgenfalten zieren nicht mein Antlitz, sondern Lachfalten und meine 41 Jahre sieht mir noch keiner an.

Ich habe vor ca einem Jahr eine wichtige Lektion gelernt: hör auf Dich abhängig zu machen!

Deshalb verzichte ich auf Verbesserung, meistens. Ich will authentisch sein und nicht perfekt. Klar machen Fehler verletzlich und können weh tun und ich hab immer versucht das zu verhindern, tagaus, tagein……vergebens.
Ich vergaß zu atmen und zu leben, denn wer lebt ist verletztlich und nicht perfekt.

Ich will nicht mehr perfekt sein (ok, manchmal 😉 ), sondern leben, fühlen und frei sein.

Es verletzt mich, wenn mir jemand sagt oder schreibt, im letzten Artikel seien 12 Fehler gewesen, ja das tut weh.

Es erinnert mich daran, dass ein Teil von mir am Perfektionismus klammert, immer noch nicht loslassen will.

Ich mag den Teil, aber er sperrt mich ein. Also bin ich dankbar für 12 Fehler, die mich erinnern, wer ich bin.

Also zählt weiterhin meine Fehler und es sind bestimmt mehr als 12, zeigt sie mir, damit ich sehe wer ich bin und wer Ihr seid.

Ich liebe Menschen, die unperfekt sind ……und Ihr?

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Elternbashing

Seit geraumer Zeit geistern immer mehr Artikel durch die Presse, die sich mit der Fehlbarkeit von Eltern beschäftigen.
Bringen wir unsere Kinder zur Schule, kümmern wir uns zu sehr, zücken wir auf dem Spielplatz das Smartphone wird schon fast das Jugendamt informiert wegen Vernachlässigung.

Was ist dieses Phänomen, dass Eltern in den Augen von Kinderlosen und auch Artgenossen immer wieder zu fehlerhaften Betreuungspersonal degradiert?

Warum stehen Eltern so unter Druck und so sehr in der öffentlichen Verantwortung?

Ich hab heute morgen etwas sehr Schönes gelesen:

„Um gut genuge Eltern zu sein, reicht es, wenn wir mit unseren Fehlern arbeiten, wenn wir sie entdecken.“     Jesper Juul

Ja tatsächlich, Eltern machen Fehler jeden Tag mehrmals wie auch jeder andere Mensch ohne Kinder oder deren Kinder schon aus dem Haus sind. Im Gegensatz zu den älteren Generationen gestehen wir uns diese ein, nicht nur vor uns selbst, sondern auch vor unseren Kindern. Sie wachsen nicht mit einem Bild von einer allmächtigen Mutter auf und auch nicht eines Superheldenpapas.
Wozu das gut ist?
Unsere Kinder lernen dadurch, dass sie auch selbst Fehler machen dürfen, ohne dass ihr Ego dadurch beschädigt wird.

Was unsere Kinder gar nicht gebrauchen können, sind verunsicherte Eltern, die durch die Gesellschaft permanent in ihrem Verhalten kritisiert werden. Zumal sich niemand tatsächlich mit gewissen Phänomenen auseinandersetzt. Es wird sich etwas rausgepickt, was vielleicht auf den ersten und zweiten Blick fremd erscheint und dann ordentlich durch die Presse gezerrt, jegliche private Entscheidung wird zum öffentlichen Gut gemacht und jeder hat dazu etwas zu sagen oder sich zu empören. Generell dienen diese „Auseinandersetzungen“ nie dazu Lösungen zu finden oder Verständnis zu entwickeln, sondern nur für eine Botschaft:

„IHR MACHT DAS VÖLLIG FALSCH!“

Selbst die Küchenphilosophie weiß, wie wenig konstruktiv solche Aussagen sind.

Wozu dann Elternbashing?

Dient es nicht lediglich dazu, dass eigene Ego aufzuwerten, weil die eigene Unzufriedenheit zu groß ist?
Denn wer sagt:“ihr macht das völlig falsch!“, braucht die unterschwellige Botschaft für sich, dass er ja alles richtig macht…..oder 😉

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